Die Bring! Einkaufsliste App auf iPhone und Android Smartphone
Was mich am samstäglichen Wochenendeinkauf am meisten nervt? Definitiv das Einkaufszettel schreiben.
Das fängt schon damit an, dass Papier bei uns immer irgendwie Mangelware ist. Meist muss dann irgendein ausgedienter, zerknüllter Briefumschlag oder ähnliches aus dem Altpapier herhalten.
Noch schwieriger ist es, einen Stift oder Kuli zu finden. Bei uns kriegen Kulis immer Beine und sind unauffindbar – ähnlich dem Socken-Waschmaschinen-Phänomen.
Und wenn sich dann doch mal einer findet, hat er sein „Leben“ schon ausgehaucht oder steht schon so kurz davor, sodass sich die Artikel auf der Liste nur erahnen lassen.
Lediglich meine Tochter hat einen schier unendlichen Vorrat an unterschiedlichsten Stiften.
Und so kommt es regelmäßig vor, dass ich meinen Einkaufszettel dann mit einem pinken oder lilafarbenen Glitzer-Filzstift schreiben muss.
Egal, diese erste Hürde genommen ist genommen.Nun muss alles – mehr oder weniger mühselig – auf das bewusste Stück Papier geschrieben werden, damit ich ihn dann doch auf dem Esstisch oder sonstwo liegen lasse.
Also versuche ich mich krampfhaft an all das zu erinnern, was auf dem Zettel stand. Um Zuhause dann festzustellen, dass doch noch die Hälfte im Supermarkt steht.
Das Smartphone als Einkaufszettel
Und hier kam vor einiger Zeit mein Smartphone ins Spiel. Denn wenn es etwas gibt, das eigentlich nie irgendwo liegen bleibt, ist es mein Smartphone. Meine Frau vermutete schon des Öfteren, dass das Smartphone irgendwie und auf wundersame Weise mit meinen Händen verwachsen sei…
Was liegt da also näher, als den zerknüllten Einkaufszettel durch das Smartphone zu ersetzen?
Richtig, nichts.
Zunächst habe ich es mit der Notizen-App meines Smartphones versucht – und schnell wieder aufgegeben. Da schreibe doch lieber pinke Einkaufszettel.Also habe ich angefangen mich nach entsprechenden Apps umzuschauen.
Da Du weißt, wie mein üblicher Einkaufszettel ausgesehen hat, dürfte es wenig überraschend sein, dass meine Anforderungen an eine solche App eher niedrig ausfielen. Alles, was ein bisschen mehr kann als ein Stift und ein Stück Papier, zählt schon als eine deutliche Verbesserung.
Und so sollte meine zukünftige App auch nur die folgenden Kriterien erfüllen:
- Einfache Bedienung
- Eingabe eigener Produkte
- Schnelles Eingeben in und Entfernen von Artikeln aus der Einkaufsliste
- Web-Interface
- Kostengünstig
Das Angebot an Apps, die den klassischen Einkaufszettel ersetzen wollen, ist recht umfangreich. Und so habe ich mich in den letzten Monaten durch verschiedene Einkaufslisten-Apps getestet.
So richtig begeistern konnte mich jedoch keine der Apps.
Entweder waren sie umständlich zu bedienen, es fehlten Funktionen, nicht oder wenig deutschsprachig, kein Web-Interface vorhanden oder – und das war bei der Mehrheit der Apps der Fall – zugepflastert mit für mich überflüssige Funktionen wie beispielsweise Barcode-Scanner oder Preiseingaben.
Und dann bin ich auf eine App namens Bring! Einkaufsliste des Schweizer Startups Bring! Labs AG gestoßen.
Ich nutze die App nun schon seit einigen Monaten und sie ist für mich sehr schnell zu einem kleinen, aber feinen Helferlein geworden, das ich fast täglich nutze und nicht mehr missen möchte. Pinker Glitzerstift und zerknüllter Briefumschlag gehören seitdem der Vergangenheit an.
Und diese App stelle ich Dir nun im Detail vor.
[su_vimeo url=“https://vimeo.com/114750783″ width=“680″ height=“383″]Bring! Einkaufsliste in der Übersicht
Anfangen
Die App funktioniert sowohl auf Android-Endgeräten und iPhones als auch mit Amazon Alexa und Wear OS by Google.
Neben Deutsch ist die App auch auf Englisch Französisch und Italienisch verfügbar. Dabei richtet sich die Sprache der App nach der eingestellten Telefonsprache.
Um die Bring! App nutzen zu können, musst Du sie je nach Endgerät entweder im Google Play Store oder in Apples App Store herunterladen und auf Deinem Smartphone installieren.
Nachdem Anlegen eines Nutzerkontos kann es dann auch sofort los gehen.
Einkäufe organisieren
Das Organisieren Deines Einkaufs ist mit Bring! Einkaufsliste denkbar einfach und zu gleich extrem flexibel.
Denn in der App kannst Du beliebig viele Listen mit eigenen Bezeichnungen erstellen. So kannst Du die Einkauflisten ganz individuell und Deiner Einkaufsroutine entsprechend anpassen und organisieren.
Da ich in der Regel eine sehr gute Vorstellung davon habe, wo ich welche Lebensmittel bekomme, habe ich meine Listen beispielsweise nach den Geschäften organisiert, in den ich einkaufen gehe.
So gehören zu meinen Standardlisten, um den täglichen Bedarf abzudecken, zum Beispiel:
- Getränkemarkt
- Discounter
- Supermarkt
- Drogerie
Für „Spezialfälle“ erweitere ich diese Standardlisten dann beispielsweise um Asialaden, türkischer Supermarkt, Wochenmarkt oder Feinkostladen.
Und gerade bei Rezepten, die ich neu ausprobieren möchte, habe ich meist auch noch mal eine Extra-Liste speziell für das jeweilige Rezept.
Einkaufslisten erstellen
Das Erstellen Deiner Listen ist denkbar einfach und mit gerade mal drei Klicks erledigt.
- Zunächst teilst Du der App mit, dass Du eine neue Liste erstellen möchtest.
- In dem dann folgenden Dialog kannst Du aus vorgegebenen Listennamen auswählen, die entsprechend der Bezeichnung auch schon passende Illustrationen als Hintergrundbild mitbringen. Als da wären Zuhause, Büro, Einkaufsladen, Party und Ferienhaus. Diese Bezeichnungen lassen sich aber auch einfach mit eigenen Bezeichnungen überschreiben. Auch haben die Listenvorschläge lediglich Auswirkung auf das für die Liste verwendete Hintergrundbild. Ein eigenes Hintergrundbild kann aktuell leider nicht verwendet werden.
- Bevor die Einkaufsliste endgültig erstellt wird, wirst Du noch gefragt, ob Du diese Liste mit jemandem teilen möchtest oder nicht.
- Anschließend wird die Einkaufsliste erstellt und kann von Dir direkt befüllt werden.
Bestehende Listen lassen sich selbstverständlich auf wieder löschen.
Artikel finden
Die App ist schon bei der Installation mit zahlreichen vordefinierten Artikeln des täglichen Lebens ausgestattet.
Um die Artikel, die eingekauft werden sollen, zu finden, bietet Bring! Einkaufsliste gleiche mehrere Möglichkeiten:
- ganz klassisch, die Volltextsuche. Einfach den Namen in das Suchfeld eingeben und die App zeigt passende Artikel in der Echtzeitsuche an. Auf die entsprechenden Artikel klicken, und sie landen in Deiner Einkaufsliste.
- Die von mir bevorzugte Suche ist aber das Durchstöbern der Produkt- beziehungsweise Artikelkategorien. Bring! hat nämlich nicht nur vordefinierte Artikel, sondern sortiert sie auch gleich noch in Kategorien ein. Als da wären beispielsweise Obst und Gemüse, Milch und Käse, aber auch Tierbedarf und Baumarkt und Garten. Um nur einige der Kategorien zu nennen.
Bring! Einkaufsliste: Artikelkategorien
Intelligente Listen
Ein – zumindest für mich – neues Feature sind die Vorschläge, die ich der Einfachheit halber auch mal der Produktsuche zuordne.
Die Idee und Funktionsweise, wie ich sie bis jetzt verstanden habe, ist ziemlich genial und kann einem das Leben ziemlich erleichtern:
Die App vermutet aufgrund der Veränderungen in Deinen Listen (sprich: wie häufig kaufst Du verschiedene Artikel ein), ob ein Artikel noch vorrätig sein müsste oder doch eher zur Neige geht und vielleicht den Weg auf eine Deiner Einkaufsliste finden sollten.
Dabei wird der Status eines jeden Artikels farblich markiert: Grün steht für Vorrätig, Gelb für Bald fällig und Rot für Überfällig.
Bring! Einkaufsliste: Intelligente Listen
Wie gesagt, ich habe diese Funktion gerade erst entdeckt. Ich bin aber gespannt, wie sie sich zukünftig verhält und ob sie vielleicht sogar dazulernt, im Sinne einer ständig präziser werdenden Vorhersage.
Sollte dies der Fall sein, wäre es tatsächlich eine großartige Hilfe, um zumindest bei nicht allzu häufig gekauften, aber wichtigen Artikeln – mir fällt da spontan Toilettenpapier, Küchenrolle, Milch und Salz ein – doch zumindest mal den aktuellen Stand zu überprüfen, bevor es zum Einkaufen geht.
Eigene Artikel
Auch wenn Bring! schon mit sehr vielen vordefinierten Produkten ausgestattet ist, kann es immer mal wieder vorkommen, dass Du einen Artikel nicht findest.
Bei mir ist das regelmäßig der Fall, wenn es um Gewürze geht.
Aber auch hieran haben die Macher von Bring! gedacht:
Um einen eigenen Artikel zu erstellen, gibst Du den Namen des Artikels einfach in die Textsuche der App ein. Schon beim Eintippen erstellt Bring! Einkaufsliste automatische eine Artikelkachel mit Deinem Begriff.
Bring! Einkaufsliste: Artikel suchen & eigenen Artikel erstellen
Bei Klick auf diese Kachel wird der Artikel sofort erstellt und zum einen Deiner Einkaufsliste, zum anderen der Artikelkategorie Eigene Artikel zugeordnet. Der Artikel steht dann dauerhaft und somit auch für zukünftige Einkäufe zur Verfügung.
Artikel bearbeiten
Sowohl die vordefinierten als auch die eigenen Artikel lassen sich bearbeiten und mit zusätzlichen Informationen versehen.
Um in den Bearbeitungsmodus zu wechseln, musst Du lediglich die jeweilige Artikelkachel länger gedrückt halten.
Nach wenigen Sekunden wechselt die App dann in den Bearbeitungsmodus.
Zur Bearbeitung stehen Dir dann folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- Unterhalb des Artikelnamens kannst Du in einem Freitextfeld Informationen eingeben, wie beispielsweise Mengenangaben. Diese Angaben erscheinen dann auch direkt auf der jeweiligen Artikelkachel in Deiner Einkaufsliste.
- Außerdem kannst Du jedem Artikel ein eigenes Bild (Foto) aus Deiner Galerie zu ordnen.
- Unter dem Reiter Allgemein siehst Du, von wem dieser Artikel auf die Einkaufsliste gesetzt wurde.
- Im Reiter Einstellungen kannst Du das verwendete Icon für den Artikel ändern. Eigene Icons oder Bilder hochzuladen ist aktuell nicht möglich.
- Außerdem lässt sich in den Einstellungen die Kategorie ändern, die der Artikel aktuell zugeordnet ist. Diese Funktion nutze ich in der Regel bei eigenen Artikeln. Eigene Kategorien zu erstellen, ist derzeit ebenfalls nicht möglich.
Einkaufslisten teilen
Wie schon kurz unter „Einkaufslisten erstellen“ erwähnt, bietet Bring! Einkaufsliste auch die Möglichkeit, Einkaufslisten mit anderen zu teilen. Dies ist mit unbegrenzt vielen Personen möglich.
Ich habe diese Funktion allerdings bis dato nicht ein einziges Mal genutzt. Daher kann ich nicht viel mehr dazu sagen.
[su_vimeo url=“https://vimeo.com/72249940″ width=“680″ height=“383″]Bring! Einkaufsliste: Listen teilen
Die Funktionsweise ist aber wie folgt:
Um eine Einkaufsliste zu teilen, musst Du in aller Regel zunächst eine Einladung an die entsprechende(n) Person(en) senden. Dies kannst Du entweder direkt beim Erstellen einer Einkaufsliste machen, oder aber später aus einer bereits bestehenden Liste heraus.
Der oder die Auserwählte(n) erhalten dann per Email eine Einladung, mit der Bitte die App zu installieren.
Sobald die oder der Eingeladene die App auf seinem Smartphone installiert und sich mit seiner Email-Adresse eingemeldet hat, erhält er über seine Bring! App Zugriff auf die für ihn freigegebenen Einkaufslisten und wird durch Statusmeldungen über Veränderungen informiert.
Bring! Web
Ein wichtiges Kriterium bei einer Einkauf-App ist für mich, dass sie sich auch über ein Web-Interface, sprich im Browser meines Rechners, verwalten lässt. Und auch damit kann die Bring! Einkaufsliste aufwarten.
Bring! Einkaufsliste: Web-Interface
Die Web-Oberfläche ist an die App-Oberfläche angelehnt, sodass man sich auch hier sehr schnell zurecht findet. Und genauso wie zwischen den Apps findet auch die Synchronisation zwischen Web-Interface und App in Echtzeit statt.
Bring! Einkaufsliste Sprachsteuerung
Seit Kurzem unterstützt Bring! auch die Eingabe von Artikeln per Sprachsteuerung. Auf iPhones mittels Siri, auf Android-Geräten in Verbindung mit Google Assistant. Zudem lassen sich Einkaufslisten auch über Amazon Alexa befüllen.
Ich habe die App mit meinem Android Smartphone, einem Wileyfox Swift 2 Plus, und Google Assitsant ausprobiert. Nach einer kurzen „Eingewöhnungszeit“, nutze ich diese Funktion immer mehr.
[su_vimeo url=“https://vimeo.com/259650593″ width=“680″ height=“383″]Bring! Einkaufsliste: Sprachsteuerung
Gestartet wird die App in Google Assistant mit der Aufforderung Mit Bring Einkaufsliste sprechen.
Und es ist supereinfach: Gegebenenfalls die zu verwendete Liste auswählen, die benötigte Menge nennen, dann den Artikelnamen und mit Hinzufügen abschließen („100 Gramm Chili hinzufügen“). Und schon ist der Artikel auf der Einkaufsliste.
Bei der Artikelerkennung ist allerdings noch Luft nach oben. Denn hier kann es hin und wieder anstrengend werden.
Bleiben wir bei dem obigen Beispiel: Ich möchte 100 Gramm Chilis auf meine Einkaufsliste setzen. Der gewöhnliche Sprachgebrauch hierfür wäre meines Erachtens „100 Gramm Chilis“. Leider nicht bei Bring! – oder bei Google Assistant?
Die App würde hier einen neuen, also eigenen Artikel namen Chilis erzeugen, obwohl sie den Artikel Chili, also Singular, kennt. Man muss die vordefinierten Artikel also schon relativ genau kennen, wenn man nicht zahllose eigene Artikel erzeugen will.
Was leider auch noch nicht zu funktionieren scheint, ist das Erstellen neuer Listen über die Sprachsteuerung.
Bring! Einkaufsliste auf Just Yum Yum
Wer meinen Blog mehr oder wenig regelmäßig besucht, dem wird in meinem Rezeptkarten vielleicht unterhalb der Zutatenlisten eine kleine Klickfläche mit der Beschriftung Zur Einkaufsliste aufgefallen sein.
Diese kleine Schaltfläche sorgt dafür, dass Du mit nur zwei Klicks alle erforderlichen Zutaten für das Rezepts direkt auf Deiner Einkaufsliste landen – inklusive der für das Rezept benötigten Mengen.
Gleichzeitig wird das Rezept in den Inspirationen gespeichert, sodass Du es jederzeit schnell und einfach wiederfindest. Denn was bringen Dir Zutaten, wenn Du nicht mehr weißt, was Du damit machen wolltest.
Mein Fazit
Die aufgeräumte und übersichtliche Oberfläche und die intuitive, um nicht zu sagen kinderleichte Bedienung sorgen dafür, dass man sich schnell in der App zurechtfindet.
Zusätzliche Funktionen, die vielleicht nur für einen kleineren Nutzerkreis interessant sind, wie beispielsweise das Teilen von Listen, die intelligenten Listen, die Angebotsübersichten und die Rezept-Inspirationen sind zwar vorhanden, drängen sich aber nicht in den Vordergrund überladen die App dadurch.
Auf, aus meiner Sicht, überflüssige Funktionen wie Barcode-Scanner, Kaufhistorie, „Rabattsammler“ oder GPS-basierte Erinnerungen, wenn Du Dich in der Nähe eines Supermarktes oder eines anderen Geschäfts befindest, wurde verzichtet.
Ein echter Schritt nach vorne ist die vor Kurzem eingeführte Sprachsteuerung. Mit etwas Übung lassen sich so noch leichter Einkaufslisten befüllen.
Die Bring! Einkaufsliste App ist für mich die ultimative App, wenn es um das Erstellen und Verwalten von Einkaufslisten geht. Kein Schnickschnack, kein Chichi. Der Fokus der App liegt auf ihren eigentlichen Zweck, nämlich auf dem Schreiben von Einkaufslisten.
Und die App ist außerdem noch kostenlos.